Vermutlich geht es dem größten Teil der Menschheit, äußerlich betrachtet, so gut wie noch nie zuvor in der Geschichte. Und im Westen sowieso. Trotzdem fallen uns sofort die vielen menschlichen Tragödien in aller Welt ein, von denen wir im allgemeinen nur über die Medien wissen.

Aber auch in unserem eigenen Alltag wissen wir unser Leben nicht so recht zu würdigen. Skeptisch, kritisch und problemorientiert zu denken, hat sich in unserem Leben fest etabliert. Es ist der soziale Standard geworden. Alle denken so. Und wir haben uns angepasst, uns immer nur am vermeintlich Schlimmen, an den möglichen Katastrophen zu orientieren. Warum ist das so, obwohl es uns, objektiv betrachtet, super gut geht?

Ein wesentlicher Teil der menschlichen Erfahrung ist es, dass wir in der Lage sind, uns vor der Unberechenbarkeit unserer Umwelt, insbesondere der Natur, zu schützen. Wir haben gelernt, natürliche Hindernisse zu überwinden. Wir können fliegen, wir heilen Krankheiten, wir lassen Maschinen für uns arbeiten, Häuser schützen uns vor dem Wetter, Deiche vor dem Hochwasser. Wir leben in einem hochentwickelten und erstaunlich gut funktionierenden Schutzsystem. Dennoch wissen wir, es reicht nie, uns vor möglichen Katastrophen zu schützen, seien sie vom Menschen verursacht oder Ausdruck des natürlichen kosmischen Systems, in dem wir leben.

Das führt dazu, dass wir unserer inneren Angst großen Raum geben. Wir haben Angst, das zu verlieren, was wir erreicht haben. Wir haben Angst, nicht zu erreichen, was wir haben wollen. Wir haben Angst, das Leben nicht unter Kontrolle zu haben.

Nun ist die Angst für die kluge Gestaltung des Lebens durchaus ein wichtiger Treiber. Wenn die Angst jedoch – offen oder versteckt in uns – unser Denken, Leben und Handeln dominiert, werden wir zu ihrem Sklaven. Dann sehen wir die andere Seite nicht mehr. Das ist die Seite, auf der unendlich viele Wunder geschehen, kleine und sensationelle. Das Universum zeigt uns, wie es „tickt“. Einerseits reiht sich im Universum eine Katastrophe an die andere: Galaxien und Sonnensysteme, Sterne und Monde entstehen und vergehen. Andererseits ist das Universum von einer grandiosen Verlässlichkeit: Alles ist berechenbar und zuverlässig miteinander verbunden. Der Mond fällt nicht einfach auf die Erde, und die Sonne verglüht nur allmählich nach einem präzisen Zeitplan. Dieser Wechsel zwischen Katastrophen und Perfektion erfolgt ganz offensichtlich ohne System, vielmehr in einem für uns undurchschaubaren kreativen Prozess.
Übertragen wir das auf unser „kleines Leben“, dann finden wir hier die gleichen Grundprinzipien, nämlich den Wechsel zwischen dem Unberechenbaren und dem Verlässlichen.

Ein gutes Leben ist meiner Meinung nach nur möglich, wenn wir uns auf dieses Grundprinzip einlassen können. Erst wenn wir unseren Fokus auf die Angst vor dem Unberechenbaren überwinden, können wir die Wunder des Seins entdecken. Das jedoch fällt uns so schwer, weil es so ungewohnt ist. Dabei kennt doch jeder die endlose Kette von Wundern, die sich in unserem Alltag ereignen. Aber schon in einer einfachen meditativen Übung, finden wir wieder den Zugang zum Zauber des Lebens. Erst wenn wir diesen Zugang wieder gefunden haben, können wir mit den unvermeidlichen Katastrophen des Lebens angemessen umgehen.

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Natürlich ist das nicht mit „einmal meditieren“ getan, denn unsere inneren Muster sind extrem stabil. Und die Angst in uns ist eine extrem starke Kraft. Diese werden wir nur mit einer anderen starken Kraft in Balance bringen können, nämlich der Kraft der Freude. Ich finde, auf diesen schönen Zustand der Balance zwischen Angst und Freude, sollten wir uns doch schon einmal freuen …

Gassho
Paul

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